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Mitte Oktober fand auf dem Bonner Venusberg-Campus unser 3R-Workshop NRW "Ethical Considerations in Animal Research - A Practical Introduction" statt. Rund 30 Wissenschaftler*innen aus allen Ecken Nordrhein-Westfalens reisten zu dieser eintägigen Veranstaltung an, um sich mit den ethischen Aspekten der (bio-)medizinischen Tierforschung und der Rolle des 3R-Prinzips darin zu befassen.

In der Vormittagssitzung vermittelten Nadine Kollmeyer, Forschungsethikerin an der Universität Bonn, und Dr. Vera Beckert, wissenschaftliche Koordinatorin für den Aufbau einer neuen Tierhaltung für Wildlingsmäuse am Life & Medical Sciences Institute (LIMES), ethische Grundlagen der Forschung mit Tieren. Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick über die Forschungsethik ging Nadine Kollmeyer ausführlich auf die Grundsätze und die Relevanz der Forschungsethik in der Praxis, und den rechtlichen Rahmen in der Europäischen Union ein. Außerdem thematisierte sie die Verantwortung des Forschenden und ging auf die psychische Gesundheit in diesem Bereich ein, z. B. auf die Mitleidsmüdigkeit. Dr. Vera Beckert konzentrierte sich auf die ethischen Theorien und die Tierforschung, die sich im Laufe der Jahrhunderte verändernde Wahrnehmung von Tieren, die aktuellen ethischen Debatten, die ethische Interessenvertretung und die Rolle der Forschenden.

Nach dem Mittagsbuffet setzten die Teilnehmenden die Theorie in die Praxis um, indem sie mit den Expertinnen sowie der Vertretung der Stabstelle Tierschutz der Universität an ausgewählten Fallbeispielen arbeiteten. Aufgeteilt in kleinere Arbeitsgruppen, diskutierten und analysierten sie Tierversuche anhand von realitätsnahen Beispielen. Dieses Rollenspiel vermittelte den Teilnehmenden einen Einblick in die ethische Bewertung von Tierversuchen.

Als 3R-Kompetenznetzwerk NRW danken wir unseren Expertinnen und der Stabstelle Tierschutz für die Ermöglichung dieses Workshops. Außerdem möchten wir uns bei den Teilnehmenden für ihr Interesse, Mitarbeit und ihr Engagement bedanken.