Breite und Vielfalt der Community – von Forschenden bis zur Industrie
Die Teilnehmenden kamen aus einer außergewöhnlich breiten Vielfalt an Bereichen: Early Career Researchers, erfahrene Wissenschaftler:innen, Tierschutzbeauftragte, Tierärzt:innen und Tierpflegepersonal, Expert:innen für Alternativmethoden, Vertreter:innen der Landesbehörden sowie erstmals in großer Zahl auch Teilnehmende aus der Industrie, darunter die diesjährigen Sponsoren.
Hinzu kamen renommierte Einrichtungen wie Berlin Charité 3R, das Einstein Center 3R, TARCforce3R Mainz, 3R-Zentrum Rhein-Neckar, das Bundesnetzwerk 3R sowie das Bf3R. Die NRW-Community war besonders stark vertreten mit Forschenden aller Karrierestufen und der regionalen 3R-Landschaft.
Offizielle Eröffnung – ein starkes Signal aus Wissenschaft und Politik
Die Tagung wurde eröffnet durch den Netzwerkmanager Michael To Vinh sowie René Tolba die gastgebende Universitätsvertretung. In ihrer Videobotschaft betonte die NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft die Relevanz des 3R-Konzepts für exzellente, verantwortungsbewusste Forschung und würdigte das stetig wachsende Engagement der 3R-Community.
Nachwuchsförderung im Mittelpunkt: Erfolgreicher Pre-Conference Workshop
Ein zentrales Anliegen der diesjährigen Tagung war die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bereits am 26. November fand am Uniklinikum Aachen der interaktive Pre-Conference Workshop „Beyond Compliance: Integrating the 3Rs into Your Research Career“ statt.
Die Teilnehmenden entwickelten persönliche und institutionelle 3R-Roadmaps, diskutierten eine konstruktive Fehlerkultur und lernten digitale Tools wie CIRS-LAS und SMAFIRA kennen. Auch praktische Aspekte der Antragstellung für tierexperimentelle Projekte wurden vermittelt. Die Ergebnisse wurden am ersten Konferenztag vor großem Publikum präsentiert – ein starkes Zeichen echter Nachwuchsintegration.
Ein wissenschaftliches Programm mit Rekordbeteiligung
Mit über 20 Expert:innen bot die Tagung eine beeindruckende Breite an Themen.
Besonders hervorzuheben sind:
- innovative Refinement-Konzepte, auch für Fische und alternde Tiere
- Evidenz für Preregistration und Qualitätsinitiativen
- digitale und computergestützte Ansätze zur Reduktion von Versuchstieren
- neueste Entwicklungen im Organoid- und Organ-on-a-Chip-Bereich
- die kontrovers und lebhaft geführte Paneldiskussion „Animals and/or NAMs?“
Insgesamt wurden rund 40 Abstracts eingereicht, von denen 6 für Kurzvorträge ausgewählt wurden. Die 35 Posterbeiträge umfassten klassische wissenschaftliche Entwicklungen im Bereich des 3R-Prinzips. Darüber hinaus vermittelten die ‚Living Posters‘ aus dem Pre-Conference-Workshop sowie aus der Paneldiskussion zu NAMs und/oder Tiermodellen interaktiv Einblicke, Informationen und Diskussionsimpulse.
Einer der fachlichen Höhepunkte war die Keynote Lecture von Chris Barkus (NC3Rs, London), der die Entwicklung der 3Rs in Großbritannien reflektierte und skizzierte, wie aus Innovationen tatsächlich implementierte Verbesserungen werden.
Resonanz aus der Community
Die positive Resonanz aus der Fachgemeinschaft spiegelte sich in zahlreichen Rückmeldungen wider. Viele Teilnehmende hoben die konstruktive Atmosphäre, die intensiven Diskussionen und den wertvollen Austausch hervor, der neue Kooperationen sowie ein gemeinsames Verständnis für zukunftsfähige Forschungskonzepte fördere. „Die diesjährige Tagung hat eindrucksvoll gezeigt, dass die 3Rs nicht nur ein Konzept, sondern eine gemeinsame Haltung sind. Die Vielfalt und das Engagement unserer Community – von Early Career Researchers bis zur Industrie – machen deutlich, dass verantwortungsvolle Forschung eine starke Zukunft hat“, betonte der Netzwerkmanager Michael To Vinh zum Abschluss.
6. Aachener Tierschutzpreis zur Würdigung herausragender 3R-Forschung
Im Rahmen der Abendveranstaltung wurde der 6. Aachener Tierschutzpreis verliehen. Ausgezeichnet wurden herausragende Arbeiten, die Wege zur Ersetzung, Reduktion oder Verbesserung von Tierversuchen aufzeigen. Prämiert wurden ein biogedrucktes Nierenfibrose-Modell, ein Konzept zur Reduktion von Versuchstieren durch Virtual- und Augmented-Reality-gestützte Aus- und Weiterbildung sowie ein innovativer Ansatz zur Optimierung der postoperativen Versorgung in orthopädischen Tiermodellen. Sie können mehr zum Preis hier lesen: 6. Aachener Tierschutz-Preis
Ausblick: Aktivitäten des Netzwerks 2026
Das Netzwerk wird auch im kommenden Jahr ein vielfältiges Programm bieten, darunter das monatliche 3R-Kompetenzkolloquium, Workshops, die 3R-Talk-Serie für Tierpflegepersonal, ein 3R-Symposium und das „4th Annual Meeting“. Damit festigt das Netzwerk seine Rolle als zentrale Plattform für Austausch, Weiterbildung und Implementierung der 3Rs in NRW und darüber hinaus.
Dank an alle Mitwirkenden
Ein besonderer Dank gilt:
- allen Teilnehmenden, die mit Expertise, Offenheit und Engagement die Tagung geprägt haben
- den Referierenden und Expertinnen, einschließlich der Mitwirkenden des Pre-Conference Workshops den Chairs, dem wissenschaftlichen Steering Committee
- dem Landesministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen
- den Sponsoren: Tecniplast (Gold), Vigilitech (Silber), Stemcell Technologies (Bronze)
- sowie allen organisatorisch Beteiligten, die diese Veranstaltung ermöglicht haben
Gemeinsam haben sie die 3. Jahresnetzwerktagung zu einem inspirierenden Meilenstein für verantwortungsvolle Forschung gemacht.
Einblicke von der 3. Jahresnetzwerktagung
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Der Netzwerkmanager Michael To Vinh hält seine Eröffnungsrede und betont dabei die Bedeutung von Innovation und der Umsetzung der 3Rs. -
Die Teilnehmenden vernetzten sich bei einem Kaffee. -
Auch neue 3R-Technologien hatten die Möglichkeit, sich zu präsentieren. -
Die aktive Beteiligung der Teilnehmenden verlieh der Veranstaltung mehr Dynamik. -
Chris Barkus vom NC3Rs hält seine Keynote-Rede. -
Direkter Austausch von Wissen und Erfahrungen während der Poster-Sessions -
Das Publikum verfolgt die Vorträge aufmerksam. -
Die Erkenntnisse aus dem Workshop vor der Konferenz wurden von den Teilnehmenden des Workshops vorgestellt. -
Das Publikum wurde während der offenen Diskussionsrunde gefragt: „NAMs und/oder Tiermodelle?“ -
Für eine geselligere Begegnung trafen sich die Teilnehmer im CT2. -
Der Keynote-Vortrag von Chris Barkus vom NC3Rs weckte das Interesse des Publikums für eine ausführliche Diskussion. -
Die sogenannten „lebenden Poster“ ermöglichten es den Teilnehmenden, ihre Ideen direkt auf den Postern zu vermerken.